Im Herbst werden nicht nur die Kulturfrüchte reif, sondern auch die Wildfrüchte. Heute möchte ich dir eine Frucht ein wenig vorstellen, die als Gewächs in erster Linie zur Zierde genutzt wird. Deswegen heißt sie auch "Zierquitte". ;-)
Hier siehst du die reife, gelb leuchtende Frucht. Sie ist fest und ähnelt in der Tat ein wenig der heimischen Quitte.
Ursprünglich ist dieser Strauch aus Japan zu uns gekommen und wurde vor allem als hübsch blühender Strauch in den Hecken gepflanzt.
Da er früh im Jahr blüht, ist er für die Insekten eine wunderbare Futterquelle.
Doch für uns ist die Frucht deutlich interessanter. Eine der üblichen Sorten hat den Beinamen "Nordische Zitrone". Und damit bekommst du schon eine Idee davon, in welche Richtung der Geschmack und die Verwendung der Zierquitte gehen könnte. Zum Beispiel ein Scheibchen der gelben Frucht im Tee. Denn auspressen lässt sie sich nicht. Sie hat in der Tat ein sehr festes Fruchtfleisch, ähnlich der Quitte.
Als sauren Snack lässt sie sich allerdings auch verwenden, kann man ihn jedoch aufgrund der Säure nur in geringen Mengen zu sich nehmen. Als Bestandteil eines Fruchtleders kann ich sie mir auch sehr gut vorstellen. Etwas, was ich in den nächsten Tagen und Wochen sicher ausprobieren und dann berichten werde.
Die Zierquitte gehört zu den Rosengewächsen und sieht - aufgeschnitten - einem Apfel nicht unähnlich.
Sie hat nicht nur Säure, sondern auch Vitamin C im Angebot, wenn auch bei weitem nicht so viel wie die Hagebutte, sondern "nur" 145mg pro 100 g Frucht. (Ich erinnere noch einmal daran, dass die Zitrone nur ca. 50mg pro 100 g Frucht enthält.)
Außerdem hat die Zierquitte noch einiges an Pektin im Angebot, so dass man sie wunderbar zum Gelieren nutzen kann.
Ich persönlich habe die Eigenschaften der Zierquitte für ein Lemon Curd genutzt, da ich eine Zitronentarte so unglaublich lecker finde: diese Kombination aus dem sauren, fruchtigen Curd und dem süßen Baiser darüber. Hmmmmmm!
Ich habe mich an dem Lemon Curd-Rezept von Aurélie Bastian von www.franzoesichkochen.de orientiert und es natürlich abwandeln müssen. Leider weiß ich nicht mehr genau, wie... da werde ich in diesem Jahr wieder Herumprobieren müssen. Und dann wird alles genau notiert, damit ich dir das Rezept hier mitteilen kann!
Das Zierquitten Curd - wie man es ehrlicherweise ja nennen muss - ist so lecker. Ich finde es großartig in seiner Ausgewogenheit zwischen der frischen, sauren Note und der Süße des Zuckers. Und durch das enthaltene Pektin und die Tatsache, dass man das Fruchtfleisch und nicht nur Saft verwendet, führt dazu, dass deutlich weniger Stärke und Ei notwendig ist.
Ich mag es auch einfach als Brotaufstrich und habe es letztens als Füllung für Macarons verwendet.
Das Rezept für diese süße Köstlichkeit ist ebenfalls vom oben erwähnten Blog. Der Einfachheit halber notiere ich hier einmal die Zutaten. Doch es lohnt sich, die genauen Arbeitsschritte nachzulesen und zu befolgen, damit man mehr Genuss als Frust in der Küche hat! ;-)
Also:
Für genau 36g Eiweiß brauchst du
45 g gemahlene (weiße) Mandeln
75 g Puderzucker
10 g Zucker
Lebensmittelfarbe in der gewünschten Farbe
Und glaub mir: Die süßen Macaronschalen und das Zierquitten Curd geben eine grandiose Kombination ab! Da kann man bald nicht nur ein oder zwei von essen...
Also, ran an die Schüsseln und Hecken und gönn dir eine ganz besondere Süßigkeit zum Kaffee. Vielleicht sogar einem Löwenzahnwurzelkaffee? ;-)
Herzliche - wildgrüne - Grüße
Lilli
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