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Lilli Albrecht

Rau(h)nächte - die Zeit zwischen den Jahren


Heute ist es soweit. In der längsten Nacht wird das Kind des Lichtes wieder neu geboren und wächst ab morgen täglich an. Die Wintersonnenwende...

Mit der Wintersonnenwende, dem Weihnachtsfest, dem Ende des (gregorianischen) Kalenderjahres und dem Dreikönigsfest gehen alte Bräuche einher.


Es wird dem Christentum nachgesagt, dass es alte, schon bestehende Bräuche nutzte und ihnen einfach ein neues Kleid anzog, so dass sich gerade frisch zum neuen Glauben bekehrte Menschen schnell einfinden konnten.


Die Rauhnächte bzw. gewisse, damit verbundene Bräuche sind auch noch bekannt, wie zum Beispiel, dass man zwischen den Jahren keine Wäsche waschen geschweige denn draußen trocknen sollte. Auch sollte man zwischen den Jahren keinen Großputz in Haus und Hof erledigen.

Doch warum? Was macht diese Zeit so besonders? Was hat es mit dem Namen auf sich?


Ich fange einmal so an: Ich habe im letzten Jahr zum ersten Mal die Rauhnächte ein wenig für mich "gefeiert". Vorher hatte ich dazu kaum Berührung gehabt. Und als ich vor ein paar Jahren von meiner Freundin die Sache mit der Wäsche hörte, schüttelte ich nur müde lächelnd den Kopf über diesen "Aberglauben" - wie meine Mutter sagen würde.

Doch mit den Kräutern kam bei mir und für mich so viel mehr dazu. Ein Bewusstsein und Gewahrsein, dass da noch so viel mehr ist als ich jemals gedacht habe. Mehr als nur Materie und Gott. Denn dieser gehörte durch meine gläubig geprägte Erziehung und das Theologiestudium sowieso dazu.

Doch nun ist da noch viel mehr... Und nicht nur die Wesen, die wir in Bildern festhalten können, sondern vor allem der Gedanke der Energie. Ich bin Energie, mein Körper ist komprimierte Energie. Ein jeder meiner Gedanken und vor allem Worte ist Energie. Und damit erschaffe ich. Meine Realität!!! - Welch eine Macht!


In der Zeit der Rauhnächte - sie wird ja auch interessanterweise "zwischen den Jahren" bezeichnet und umfasst 12 Nächte - ist der Schleier zwischen der diesseitigen und der jenseitigen Welt dünner als sonst. Dies hat zur Folge, dass wir manchmal einen Blick erhaschen können in die andere Welt oder die Zukunft. Doch gleichzeitig können auch Wesen der jenseitigen Welt in unsere blicken oder den Schleier passieren. Und so ist der Brauch wieder verständlicher, warum Wäsche nicht draußen getrocknet werden soll: damit sich keine jenseitigen Energien in selbiger verfangen kann.


Rauhnächte - klingt hart in meinen Ohren. Möglicherweise kommt das Wort vom Räuchern, das in dieser Zeit bewusst und intensiv betrieben wurde und nach wie vor wird*. Zur Reinigung, zum Schutz, zur Öffnung des Geistes und der Seele für diese besondere Zeit, aber auch zum Schutz vor dem Einfluss ungewollter Kräfte.

*Hier spielen die Kräuter wieder eine große Rolle. Denn Kräuter entfalten durch das Räuchern noch einmal eine viel stärkere Kraft und die Seele des Krautes kommt in erster Linie zur Wirkung.


Oder - so Wikipedia (ich gebe es zu) - vom mitteldeutschen Wort ruch = haarig. Was auf behaarte/pelzige Dämonen bezogen sein könnte, die in dieser Zeit ihr Unwesen zu treiben versuchen.


Ich hatte letztens den Begriff "Lichtnächte" im Kopf und möchte sie an sich auch lieber so nennen. Denn mit ihnen kommt das Licht zurück. Weihnachten ist nicht umsonst in dieser Zeit. Jesus als das Licht der Welt wurde mit dem Sol-Fest der Römer verbunden.


Es sind 12 Nächte, da jede Nacht für einen Monat des neuen Jahres steht. Die erste Nacht für den Januar, die zweite für Februar und so weiter. Jeder Monat hat seine eigene Charakteristik und sein Thema.

Der Schlaf ist ja auch eine Zwischenebene, so dass Träume Botschaften der immateriellen Welt enthalten können. So dass Träume gerade auch in dieser Zeit Botschaften in besonderer Weise enthalten können. Viele empfehlen ein Traumtagebuch.

Leider gehöre ich zu den Menschen, die morgens so schnell ins volle Leben starten (müssen), dass ich die Träume, selbst wenn ich mich beim Aufwachen daran erinnern würde, spätestens nach dem Frühstück vergessen hätte. Doch wenn die Routine es ermöglicht, ist es vielleicht spannend, die Träume aufzuschreiben und im Laufe des Jahres immer wieder hineinzuschauen. Vielleicht entschlüsselt man Botschaften oder entdeckt Verbindungen.


Was die Wünsche angeht: Es sollen 13 Wünsche aufgeschrieben werden und an jedem Abend wird ein Wunsch gezogen. Manche mögen es, den gezogenen Wunsch noch einmal zu lesen und ihn in eine Meditation mitzunehmen, andere ziehen ihn nur.

Doch am Ende bleibt ein Wunsch übrig: Dafür bist du verantwortlich!


Also geben wir hier nicht alles ab ans Universum, die Quelle, Gott - oder wie auch immer du es nennen willst. Denn ich bin ja ein Teil dessen und im Grunde verfüge ich über die gleiche Macht und Schöpferkraft. Also lehne ich mich nicht zurück, sondern erhalte eine Aufgabe für das neue Jahr, die mich begleiten darf, an der ich wachsen und reifen darf. Die mich möglicherweise herausfordert, doch sicherlich das Beste in mir zutage fördert.


Ich lade dich herzlich ein, über Instagram (lillis_kraeuterpfad) oder Telegram (Kanalname: Lillis Kräuterpfad) diese besondere Zeit zu begehen. Bei dir zu bleiben, dich nicht im Trubel und den Herausforderungen alter Baustellen zu verlieren, sondern die Verbindung zu dir als Schöpferwesen zu halten.


Ich freue mich auf die unsichtbare und doch starke Verbindung der Seelen und freue mich vor allem, wenn du berichtest, wie es dir geht!





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